Campusreporter Nils Birschmann hat mit Prof. Alexander Zipf über unser Disaster Portal gesprochen. Das Interview wurde über Radio Regenbogen ausgestrahlt.
Hier könnt ihr euch den Beitrag in voller Länge anhören:
Audiobeitrag: Das Disaster Portal – sichere und schnell verfügbare Datengrundlagen im Katastrophenfall
Darum geht’s:
Im Katastrophenfall sind Hilfskräfte auf aktuelle Ortsdaten der betroffenen Region angewiesen: Welche Straßen sind befahrbar? Sind Krankenhäuser in Betrieb? Und wo sind besonders viele Häuser unbewohnbar und Menschen in Not? Solche Informationen können sich im Falle von beispielsweise Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Erdbeben oder Stürmen minütlich ändern – aber viele Routing-Angebote sind nicht aktuell genug, um Hilfskräften verlässliche Informationen zu liefern. Deshalb hat das HeiGIT das Disaster Portal entwickelt: Über die Anwendung können Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen, das Rote Kreuz oder der Rote Halbmond auf aktuellste Daten zugreifen und verlässlich ihre Einsätze planen.
Um das zu ermöglichen, greift das Disaster Portal auf zwei Datenquellen zu:
- OpenStreetMap Daten. Zu OpenStreetMap können alle beitragen, es ist gewissermaßen eine Wikipedia in Kartenform. Im Katastrophenfall können Freiwillige auf der ganzen Welt im Rahmen von Mapping-Aktionen auf Basis aktuellster Luftaufnahmen die Karte aktualisieren und up-to-date halten.
- Daten der Hilfsorganisationen. Hilfsorganisationen haben oft eigene Datensätze, die für ihre Einsätze wichtig sind. Das Disaster Portal kann auch diese Daten in das Routing integrieren.
Diese zwei Datenquellen sorgen dafür, dass Hilfsorganisationen im Notfall immer up-to-date über die Infrastruktur vor Ort ist. Zum Beispiel hat das Disaster Portal wichtige Daten zur Verfügung gestellt, die die Médecins Sans Frontières bei ihren Einsätzen nach dem schweren Erdbeben in Syrien und in der Türkei benötigt haben.
Mehr zum Einsatz des Disaster Portals in Syrien und in der Türkei: