Kooperation ist in der Humanitären Hilfe oft der Schlüssel, um Menschen in Not schnell und effizient helfen zu können. Das gilt insbesondere beim Austausch von Informationen und Kartenmaterial. Besonders herausfordernd sind die Situationen für Humanitäre Organisationen in Gebieten, von denen es kein oder nur schlechte Grundlagen für Karten gibt. Unabhängig davon, ob es sich um die Bekämpfung einer Pandemie, die Hilfe nach einem Hochwasser oder der Planung eines langfristigen Projektes handelt – Geodaten sind essenziell für die Schätzung an betroffenen Personen, Gebäuden, Schäden. Ärzte ohne Grenzen/ Medecins sans Frontiers (MSF) und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) kooperieren in diesem und anderen Bereichen schon seit Jahren, damit keine wertvolle Zeit verloren geht, wenn es darum geht, so schnell wie möglich gute Karten des aktuellen Einsatzgebietes zu erstellen.
Im Rahmen der OSM Geography Awareness Week, veranstaltet MSF, gemeinsam mit dem DRK am 16. November einen offenen deutschsprachigen Mapathon, um ein Gebiet in Nigeria auf OpenStreetMap (OSM) zu kartieren, in dem MSF versucht, die medizinische Versorgung der Menschen sicherzustellen und auf Ausbrüche von Krankheiten zu reagieren. Die Geodaten zu diesem Gebiet sind bisher unzureichend – das soll sich mit diesem Mapathon ändern. Das gemeinsame Team des Heidelberg Institute for Geoinformation Technology (HeiGIT) und des DRK unterstützen die Veranstaltung von MSF mit Personal und Fachwissen. Zudem dienen solche Veranstaltungen auch immer dem Erfahrungsaustausch zwischen den Organisationen.
Die internationalen OSM Geography Awareness Week wird jedes Jahr im November von einer Reihe an Organisationen veranstaltet. Darunter MSF, diverse Rotkreuz-Rothalbmond-Gesellschaften, NGOs, Universitäten und eine Vielzahl von lokalen Graswurzel-Organisationen. Auf der ganzen Welt finden in dieser Woche Veranstaltungen wie der Mapathon von MSF statt, um die Aufmerksamkeit der Menschen unter anderem darauf zu lenken, dass immer noch rund eine Milliarde Menschen auf keiner Karte vertreten sind.
Weitere, demnächst stattfindende Mapathons sind ein Mapathon am 17.11., der gemeinsam vom DRK und den Disaster Mappers Heidelberg im Rahmen der Veranstaltungsreihe “Open Data und die Sustainable Development Goals” stattfindet, sowie ein Mapathon mit der DRK-Bereitschaft Sandhausen im Rahmen der “25-Mapathons” Reihe des HeiGIT.