Globales Gletschermonitoring – Chance & Herausforderungen
Der Vortrag zu diesem Thema von Dr. Isabelle Gärtner-Roer vom World Glacier Monitoring Service der Universität Zürich zu diesem Thema findet am Dienstag, den 19. Januar um 19 Uhr online statt.
Im Rahmen der internationalen Gletscherbeobachtung werden Gletscher in den verschiedensten Regionen systematisch und kontinuierlich beobachtet. Weltweit werden Massenbilanzen von über 150 Gletschern und Längenänderungen von über 500 Gletschern bestimmt. Zusätzlich ermöglichen Fernerkundungsdaten die flächendeckende Kartierung der Gletscher und die Bestimmung von Volumenänderungen. Während die Messmethoden und -,möglichkeiten immer umfangreicher werden, verändert sich der eigentliche Forschungsgegenstand drastisch. Weltweit verlieren die meisten Gletscher an Masse und schmelzen zurück, deutlich sichtbar für Wissenschaftler und Laien. In den letzten Jahren mussten die Messungen an einigen Gletschern eingestellt werden, womit wichtige Indikatoren für den Klimawandel verloren gehen. Wo möglich, sollten neue Messprogramme auf (noch) größeren und höher liegenden Gletschern installiert werden. Diese Maßnahmen müssen von den nationalen Gletschermessprogrammen frühzeitig erkannt und geplant werden. Zudem sollen die schwindenden Messnetz-Gletscher umfassend dokumentiert werden, da sie künftigen Generationen als wichtiges, historisches Zeugnis des Klimawandels dienen mögen, wie zuletzt der Ok-Gletscher in Island, der im August 2019 offiziell „beerdigt wurde“. Die Chancen und Herausforderungen der Bereitstellung der Gletscherdaten sowie der Datennutzung sollen auf nationaler wie auf internationaler Ebene beleuchtet werden.
Die Veranstaltungsreihe findet im Wintersemester 2020/21 online statt.
http://hgg.urz.uni-heidelberg.de/mitglied.php
Die Vorträge dieses Semester:
Der Klimawandel und seine Konsequenzen für die Nutzungssysteme stehen seit einigen Jahrzehnten im Zentrum der wissenschaftlichen Debatte und medialer Berichterstattung. Nicht erst seit den Klimastreiks der Fridays-for-Future-Bewegung und den wiederkehrenden Berichten des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) bilden die Probleme an der Schnittstelle zwischen Klimawandel, Wasserverfügbarkeit und Nachhaltigkeit wichtige Aufgaben einer verantwortungsbewussten und zukunftsorientierten Geographie.